Originale überzeugten bei der 58. Reeter Kappensitzung

Text & Fotos von Richard HOFFMANN

 

Das gibt es nur in Recht und noch mehr

 

Wie alle Jahre lud der Kgl. Rechter Musikverein Concordia zur diesjährig bereits 58. Auflage der „Reeter“ Kappensitzung in den Rechter Sport-, Freizeit- und Kulturpalast „am Kuhnenbrunnen“ ein.  Gleich mit dem Eintreffen der ersten Gäste legten sie, die Musiker(innen) des Kgl. Musikverein Eifelklang St.Vith unter dem musikalischen Geleit von Präsident Niko Schütz los. Mit schwungvollen karnevalistischen Tönen sorgten sie schon vor Beginn des eigentlichen Abends für beste Stimmung im in rot-weiß erstrahlenden Narrenpalast. Es folgte ein ebenso breitgefächertes buntes Programm mit Reden Tänzen und natürlich Karnevalsmusik, alles dargebracht von seit Jahren im „Reeter“ Karneval verwurzelten Akteuren.

 

Es ist Samstagabend, wir haben noch acht Tage bis Karneval. Der eigens für diesen Abend hergerichtete närrische Sitzungssaal ist bis auf den letzten Platz gefüllt und die Stimmung ist bereits grandios. Pünktlich um 20.11 Uhr wird der Elferrat samt Sitzungsleiter Herbert Felten von den charmanten „Reeter Tanzmariechen“ unter den Klängen, der seit vielen Jahren fest zum Abend gehörenden, „Eifelklang-Musikanten“ zur Bühne geleitet. In seiner Begrüßungsansprache freute sich Sitzungsleiter Herbert Felten darüber, an diesem Abend wieder viel Eigengewächs ankündigen zu dürfen. Und die, die keine Rechter sind, haben Rechter Wurzeln oder zumindest einen Bezug zum Dorf „Reet“. Dabei wies er auf den enormen Arbeits- und Zeitaufwand – bis ein Auftritt bühnenreif ist – hin und regte das Publikum an, nicht mit Applaus zu geizen. So dankte er vorab allen, die dies immer wieder auf sich nehmen und so sorgen, dass ein solcher Abend, traditionsgemäß als kulturelle Bereicherung in Rechter Dialekt „Reeter Platt“ nun bereits zum 58. Male das Publikum erfreuen könne.

 

Gleich als erste durften die „Reeter Tanzmariechen“ ihren eigens mit Kathleen Schaus und Alena Krings einstudierten Tanz präsentieren und gleich die erste Zugabe drauf legen. Als sogenannter Eisbrecher trat Damian Andres, mit seinen 13 Lenzen der Jüngste im Bunde, als erster Redner auf die Bühne. Dort zeigte er, routiniert wie ein Großer, das Lampenfieber für ihn ein Fremdwort ist. Mit seinem Vortrag, gespickt mit viel Witz und tollen Pointen, zog der Ourgrunder mit mütterlich Rechter Wurzeln den ganzen Saal schnell in seinen Bann. In seiner Zugabe verriet er unter anderem, dass die beiden Worte -drücken und ziehen- viele Türen öffnen.

 

Und weiter ging‘s mit einer bravourösen Tanzdarbietung der „flotten Steeklöpper“ des TV Weywertz, die nicht zum ersten Male auf der Rechter Bühne standen. Schlag auf Schlag ging‘s weiter. Monique Pint übernahm die Leitung der Sitzung, denn draußen warteten bereits zwei mit dem Reeter Karneval tief verwurzelte Originale auf Einlass. Als Redner-Duo „Mariechen on Kloos“ (Magie Müsch und MV-Präsident Herbert Felten) nahmen sie sich vieler lokaler und regionaler Themen, allen voran der Rechter Energieerzeugungsthematik und der lokalen Politik des verflossenen Jahres, an. Dabei traf Magie mit ihrem Song „Mir Reeter mir seen joot, mir määchen oosen eijenen Woond“ wohl den Nagel auf den Kopf.

 

Weiter ging‘s tänzerisch.  Das nunmehr bereits fest im Programm etablierte Rodter Männerballett, zog auch diesmal wieder alle Register. Mit ihrer Tanzdarbietung zum Thema „Jukebox“ ,mit vielen akrobatischen Einlagen, konnte das von Kathleen Schaus aus Recht trainierte Sextett, wieder sein ganzes Können unter Beweis stellen. Als Nächste folgten „die Hornochsen“. Auch sie sind jedes Jahr mit einer neuen originellen Showeinlage dabei. Mit selbstgebauten mit tollen Effekten versehenen Percussion- und Schlaginstrumenten zogen die 4 Vollblutmusiker von der Ochsenbaracke das begeisterte Publikum in ihren Bann.

 

Und schon stand die nächste Formation Reeter Urgesteine in den Startlöchern. Die „Reeter Lappesse“. Mit ihrem Repertoire bekannter Karnevalsongs brannte die Truppe um Bandsenior Oswald Lamberty, wie alle Jahre erneut ein musikalisches Feuerwerk ab. Und wie sollte es anders sein, durften auch die Reeter Möhnen nicht fehlen. In ihrer Funktion als Obermöhn übernahm Claudia Bertha diesen Part. Beim Bettgeflüster mit ihren Gatten Bernd gaben sie Einblick in ihr Eheleben und wurden dabei mit viel Applaus und so manchem Tusch bedacht. Auf dem Heimweg von Trier ließen es sich die St.Vither Minis und Diddeldöppcher nicht nehmen ihr Können bei einem Abstecher in Recht unter Beweis zu stellen. Auch sie wurden für ihre professionellen mit Akrobatik gespickten Tanzeinlagen mit mehrminütigem Applaus, dem Brot der Künstler, honoriert. Zu bereits vorgerückter Stunde kündigte sich das nächste High Light des Reeter Sitzungskarneval an. Wie alle Jahre nahm sich der Junggesellenverein auch wieder den lokalen Ereignissen an. Dabei nahmen sie, wie sollte es in einem Jahr nach der Gemeinderatswahl wohl anders sein, sich der 6 Rechter Lokalpolitiker(innen) an.

 

Nun durfte das Publikum auch den St.Vither Prinzen im Saal aus St.Vith begrüßen. Kurz davor noch aktiv mit den Diddeldöppcher auf der Bühne zog Prinz Ronny I mit Paginnen, Garde und Gefolge, Blumen verteilend durch den Saal. Nach einer kurzen Begrüßung mit Ordensverleihung führte seine Funkengarde, angeführt von Tanzmariechen Lynn Niessen und Tanzoffizier Jonny Freres ihren Gardetanz vor. Dann rollte aber auch schon das in Recht nicht fehlen dürfende „rote Sofa“ auf die Bühne. Diesmal wurde es hier etwas enger, denn Obermöhn Claudia hatte sich sowohl den „neuen“ (Herbert Grommes) wie auch den „alten“ Bürgermeister (Christian Krings) zum Kuscheln aufs traditionelle rote Sofa eingeladen. Hier versprach ihr Bürgermeister und eiserner Junggeselle, Herbert Grommes, dann auch wie sein Vorgänger am kommenden Möhnendonnerstag zum im Rechter Kulturhaus stattfindenden Möhnenball, wozu die Reeter Möhnen alle Interessierten jetzt schon aufs herzlichste einladen, zu kommen, um dann dort mit ihr zu tanzen.

 

Nach dem Motto, man soll sich das Beste immer bis zum Schluss aufbewahren, kündigte Sitzungsleiter Herbert Felten nun die Benny Peoples an. Im Zweijahresrhythmus präsentierte sich das Trio, Jérôme Stark, Christian Meyer und Mirko Dahmen mit einer Bühnenshow auf allerhöchstem Niveau. Mit ihren tänzerisch wie konditionell sehr anspruchsvollen Performance rockte das Trio den Saal bis zur Weißglut und bedankte sich bei allen mit einer Zugabe in Form eines Parodiefilms zu „Ich bin ein Dorfkind“. Den krönenden Abschluss einer wieder mal einzigartigen Reeter Kappensitzung durfte die Tanzgarde Bütgenbach (erstmals in Recht zu Gast), in deren Reihen auch einige Rechter Mädels mitmachen, präsentieren.

 

Danach dankte der Sitzungsleiter nochmals allen Aktiven, wie auch dem Publikum und lud alle ein, noch einige Zeit bei musikalischer Unterhaltung mit „DJ Cedric“, wobei auch getanzt werden dürfe, zu verweilen.