Hallo zusammen !
Vor 6 Jahren haben wir die Fischereigesellschaft Rechter Weiher VoG gegründet.
Unser damaliges Ziel: die Zukunft der Anlage Rechter Weiher sichern und für die Öffentlichkeit erhalten. Seitdem haben wir den ersten und zweiten Weiher komplett saniert incl. der Dämme und Wege…
Bäume, Sträucher und Hecken wurden gepflegt und gepflanzt, Wildblumenwiesen angelegt, Bänke zum Verweilen und Tafeln für einen Naturlehrpfahl aufgestellt.
Zur Verbesserung der Wasserqualität wurde ein Vorklär- und Absetzbecken und lange Gräben angelegt. Der Gewitterüberlauf wurde saniert und kleine Wasserfälle für die bessere Durchströmung und Sauerstoffversorgung gebaut. Dies sind nur einige der zahlreichen Maßnahmen und Arbeiten der letzten Jahre.
Dieses Jahr haben wir den 3.Weiher in Arbeit, d.h. Uferbefestigung und Bepflanzung mit geeigneten Wasserpflanzen.
Zu erwähnen ist, dass wir eine Ruine übernommen haben und bis heute von keiner Stelle direkte finanzielle Zuwendungen erhalten haben. Unterstützt wurden wir seitens der Stadtgemeinde mit Material, in Form von Holz, Verbundsteinen und durch die Übernahme von Mietkosten für Maschinenmiete. Dies sei erwähnt und dafür danken wir !
Aber im Klartext heißt das auch, dass alle ehrenamtlichen Helfer in ihrer Freizeit aus „Nichts“ einen sehr großen Effekt und Mehrwert für die Öffentlichkeit geschaffen haben.
Am Weiher selbst ist der wirtschaftliche Aufwand sehr hoch, aber die dafür notwendigen finanziellen Mittel nicht zu erwirtschaften..
Der dank der ehrenamtlichen Arbeit erwirtschaftete Gewinn kommt überwiegend aus Naturprojekten, wie Nisthilfen, Seminaren und Beratungen. Viele unserer Helfen sind dafür auch stunden- und tagelang zu Hause aktiv, in ihrer Werkstatt und mit ihrem eigenen Werkzeug !
Dieser Aufwand außerhalb des Weihers ist in etwa nochmal genau so groß, wie die Arbeiten am Weiher selbst.
An dieser Stelle vielen herzlichen Dank an alle ehrenamtlichen Helfer, die uns jahrelange zur Seite stehen und den Rechter Weiher damit erhalten.
Nun, wo die Infrastruktur fast fertig ist und alle Rahmenbedingungen für eine naturnahe Anlage erfüllt sind, befürchten wir ins Fadenkreuz der Politik zu geraten und vielleicht Opfer unseres Erfolges zu werden!!!
Wir haben seit Gründung unsere Ziele klar definiert und diese auch umgesetzt.
Warum beharrt die Stadt St.Vith auf den Status eines „Badegewässers“? Warum ist die Verbesserung der Wasserqualität zwingend gleich mit Baden verbunden ? Braucht Sankt-Vith dies unbedingt fürs Image ? Warum legt die Gemeinde nach 6 Jahren plötzlich Wert auf „Badespaß“ am Rechter Weiher ?
Badegäste bringen in der Regel Unruhe, Müll und Vandalismus usw. mit sich. Die Sonnencreme und andere Flüssigkeiten stehen nicht für sauberes Wasser. Das kann man an anderen Orten auch ohne Brille gut erkennen.
Zudem ist bekannt das Gewässer in der Region schon wegen invasiver und toxischer Blaualgen gesperrt werden mussten, da dadurch sogar Gefahr für Menschen besteht.
Zudem häuft sich Fischsterben durch dubiose Viren (siehe u.a. auch am See in Breitfeld unter dem Viaduct).
„Badespaß am Rechter Weiher“ bedeutet für uns auch, dass evtl.Einnahmen aus dem Verkauf von Fischereikarten wegbrechen, da die Angler zur Ausübung ihres Hobbys ein ruhiges Umfeld brauchen.
Für Badespaß und Gaudi stehen die Schwimmbäder in St.Vith u. Wiesenbach , sowie die großen Seen in Bütgenbach und Robertville zur Verfügung ! Dafür sind sie gedacht und geeignet !
Unser Ziel ist es, einen Ort der Ruhe und Erholung zu schaffen, für alle die Entspannung suchen und Natur genießen wollen.
Der Rechter Weiher ist mit seiner besonderen Aura genau dafür geeignet, um Anwohnern, Wanderern und auch Touristen das zu bieten.
Mit all unseren Initiativen zur Förderung der Artenvielfalt ist er auch Teil des Naturschutzes geworden.
Wieso muss überall Halligalli sein…?
Vor über einem Jahr haben wir den Gemeindevertretern alles vor Ort erklärt.
Sinn im Rahmen von „Badespaß“ macht nur eine durch die Gemeinde neu angelegte Badezone, die gewisse Standards -vor allem in puncto Sicherheit – erfüllt.
Jetzt haben wir „Baden auf eigene Gefahr“…klar : kostet nichts und die Besucher können sich die Füße aufschneiden, im Schlamm ausrutschen und sich die Knochen brechen.
Wo liegt hier eine durchdachte Grundlage für „Baden am Rechter Weiher“ ???
Wir hoffen, dass nur vernünftige Badegäste erscheinen und verbleiben, in der Hoffnung, dass der Umgang mit ehrenwerter und ehrenamtlicher Arbeit bei den Stadtverantwortlichen und Behörden auf mehr Respekt und Umgang trifft…nicht, dass man sich mal wundert, dass niemand mehr Verantwortung übernimmt, keine Initiativen den Weg finden und alles lustlos zerfällt…dann wird es vergebens nach Heimat zu rufen…wo niemand sich engagiert und mit Freude Teil des Ganzen ist…was wird das dann…wollen wir das…wünscht sich das jemand ???
Wir als FGRW müssen uns dem Willen der Gemeinde beugen.
Wir sind aber bereit, die Entwicklung in diesem Sommer abzuwarten und im Anschluss daran mit den Gemeindevertretern ein ehrliches Fazit zu ziehen !
Wir weisen ausdrücklich daraufhin, das wir weder Verantwortung oder Haftung übernehmen und evtl. Mehraufwand (Müllbeseitigung – Sicherheitsmaßnahmen vor Ort usw.) nicht leisten können.
Da wir bis jetzt immer guten Willen gezeigt haben wurde durch uns eine mit Pfählen begrenzte Badezone am 3. Weiher geschaffen (auf Bitte der Gemeinde).
In dieser Zone sind sowohl flache, als auch tiefe Bereiche vorhanden, so das der Naturschwimmer ausreichend Möglichkeiten findet sich zu erfrischen.
Euer Weiherteam
Text und Fotos : Mike Quaschning