Hallo zusammen,
Heute versuchen wir ein großes und wichtiges Thema zu erläutern.
Als FGRW sind wir seit 5 Jahren Mitglied im Flussvertrag Amel und leisten somit viele Aufgaben, die aber teilweise nicht sichtbar und auch nicht immer im Bewusstsein sind.
Müll zu beseitigen und invasive Pflanzen und Tiere einzudämmen, die unserer einheimischen Natur schaden gehören u.a. dazu.
Die Bedeutung sauberes Wasser zu erhalten und zu schützen ist sehr komplex. Wir haben aber alle direkten Einfluss.
Wie verantwortungsvoll arbeitet die Landwirtschaft, halten die Bürger ihre häusliche Kläranlage in guter Funktion, wie gehen wir mit der Vermüllung um, lassen wir die natürlichen Quellen unserer Wälder in Ruhe? Alles Fragen, die großen Einfluss auf die Qualität des Flusswassers und letztendlich auf den Erhalt nutzbaren Grundwassers haben.
Die Weiheranlage ist von ihren Gründungsvätern gut durchdacht geplant und gebaut worden.
Uns ist es auch dadurch heute möglich z.B. eine Rolle im Hochwasserschutz zu spielen.
Die Anlage wird seit 5 Jahren durch uns erhalten, gepflegt und saniert. Auf unserer Website unter Projekte finden sie dazu viele Informationen.
Wenn wir z.B. das Wasser der gesamten Anlage vor einem Unwetter/Tauwetter 10 cm runterfahren, entsteht eine Rückhaltekapazität von 2 Millionen Liter Wasser, das ist eine ganze Menge !!!
Dadurch wird auch die Abflussgeschwindigkeit der Wassermassen im Fluss gebremst und dadurch zeitlich verzögert.
Wichtig dabei ist, dass wir durch solche Maßnahmen den Fluss im Flussbett halten können und größere Überschwemmungen verhindert werden.
Dabei spielen auch der Erhalt des natürlichen Flussbettes eine wichtige Rolle.
Durch seinen Schlängelweg wird das Wasser gebremst und steigt langsam an. Hat es dann den Maximalstand erreicht, ist es wichtig, das das Ufer stand hält.
Dies kann durch Uferbefestigung realisiert werden.
Ist so wie am Rechter Bach zusätzlich noch eine Überschwemmungszone in Form des Naturschutzgebietes als Reserve vorhanden, ist dieses als ideales Hochwasserschutzkonzept anzusehen. Zudem bieten die Feuchtwiesen ein eigenes Biotop und Lebensraum.
Zur Verbesserung der Wasserqualität am Rechter Weiher selbst ist der erste Weiher als Einströmteich der Natur überlassen.
Viele Wasserpflanzen, Microorganismen, Fischarten, Libellen, und Lurchen haben dadurch einen idealen Lebensraum und es entsteht ein wertvoler Kreislauf, der den sich absetztenden Wasserstrom nutzt und gleichzeitig reinigt. Am hinteren Teil des großen Weihers wird der kleine Bach erst in ein Absetzbecken geleitet, um erst danach in den 3.Weiher einzuströmen.
Erst bei zu großem Wasserstrom kann das Wasser an der Gabelung in den Weiher schießen.
Die Gräben am großen Weiher haben die Funktion, Oberflächenwasser von den Feldern/ Wiesen aufzunehmen und langsam nach unten abzuleiten. Auch hier ist noch ein Absetzbecken im Gestrüpp angelegt worden, um den Vorgang zu bremsen.
Erst im Notfall/ bei voller Auslastung läuft das Wasser über den Gewitterüberlauf ab. Alle Überläufe und Rohre sind gut dimensioniert. Bislang hat auch bei extremen Unwetter/ Niederschlägen alles gut funktioniert, ohne dass Schäden entstanden sind.
In der Gesamtheit solcher Konzepte entstehen viele verschiedene Lebensräume und Biotope. Diese fördern auf natürliche Weise die Artenvielfalt.
Ein fast vergessener Punkt bei alledem ist die Geschwindigkeit, mit dem das Wasser aus unserer Region insgesamt abfließt.
Können wir mit solchen Konzepten als Vorbild und Referenz dienen, hat das großen Einfluß auf die Menge des uns in Zukunft zur Verfügung stehendem Grundwassers/ Trinkwassers.
Wenn das Wasser der Quellen und die Niederschläge langsam abfließen, sickert auch viel mehr Wasser in den Untergrund.
Der Prozess der Bildung von Grundwasser dauert viele Jahre, lasst uns also geduldig an der Erhaltung unserer Natur arbeiten.
Euer Weiherteam
Text und Fotos: Mike Quaschning