Hallo zusammen,
Heute plaudern wir mal aus dem natürlichen Nähkästchen vom Rechter Weiher.
Der äußerst seltene Große Schillerfalter (Apura iris) steht als gutes Beispiel dafür, dass jedes Lebewesen, sowohl Tiere als auch Pflanzen einen einmaligen Lebenswandel- und zyklus, sowie Erscheinung haben.
Alle sind auf Ihre Weise einmalig, das ist uns oft nicht mehr bewusst.
Jedes Individuum verdient aber den nötigen Respekt und die Möglichkeit sich entwickeln und leben zu können.
Wir haben darauf einen großen Einfluss und können in unserem Umfeld, Garten, Wald und Grundstück viel dazu beitragen unsere einheimische Natur zu schützen und zu unterstützen.
Der Schillerfalter ist ein Spieler mit dem Licht, je nach Winkel der Sonneneinstrahlung ändert er die Intensität seiner schillernden blauen Farbe.
Er ist aber nicht blau, seine eigentliche Farbe ist braun. Seine Schuppen auf den Flügeln machen durch eine spezielle Reflektion und Anordnung erst diese wunderbare blaue Illusion möglich.
Die Männchen sind dadurch für kurze Momente von weit für die Weibchen sichtbar.
Diese halten sich gern ganz oben in alten Eichen auf.
Die funkelnden Männchen sind aktiver und suchen offene mineralstoffhaltige Erdflächen auf, um mit ihrem dort aufgelegten Rüssel Feuchtigkeit aufzunehmen. Mineralstoffe und Feuchtigkeit nimmt er auch von Aas und Kot auf, was seine Schönheit nicht vermuten lässt…haha. Auf Blumenwiesen ist er dadurch nur selten zu finden. Also Ihr seht, dass in der Natur alles Verwendung findet und wieder in den Kreislauf des Lebens kommt.
Die Eier werden bevorzugt an knorrigen Salweiden abgelegt. Das hat seinen Grund.
Die im August schlüpfenden Räupchen sind im ersten Sommer grün und haben eher Ähnlichkeit mit Nacktschnecken als mit Raupen. Sie beginnen zu fressen und ändern zu Beginn des Herbstes ihre Farbe ins Braune und suchen sich eine geeignete Astgabel oder Verknurzelung um dort ein kleines Gespinstpolster aus Ästchen über sich zu legen und den Winter dort als Raupe zu verbringen.
Nach dem Winter werden sie wieder aktiv und färben sich wieder grün. Bis Juni des 2. Jahres fressen und wachsen sie weiter, dann verpuppen sie sich und werden im selben Jahr schlüpfen.
Es entsteht durch diesen Zyklus nur eine Generation pro Jahr.
Die Fraßbilder der Raupe sind gut zu erkennen. Sie setzt sich auf die Blattspitze und frisst auf jeder Seite des Blattes soweit, wie sie kommt. Dadurch entstehen quasi 2 sich entgegenstehende Halbmonde.
Der Februar ist schon vorbei und draußen beginnt die Natur langsam den Frühling vorzubereiten. Die Kraniche sind schon gezogen, nun kommen bald die Erdkröten und die Krokusse blühen…bleibt wachsam…es gibt viel zu sehen, zu genießen und zu schätzen.
Euer Weiherteam
Text und Fotos: Mike Quaschning